Die 10 Gebote der Wellensittich-Haltung

  1. Unterstütze keine schlecht geführten Zoohandlungen oder Vermehrer! Darauf achten, wo man sich Wellensittiche holt. Da lohnt sich ein genauer Blick: Sind die Vögel agil und gesund, ist alles sauber? Alternative: Züchter, die einen guten Ruf haben, da er seine Tiere kennt und auch an Ort und Stelle beraten kann oder Tierheime, manchmal sind dort auch arme Wellis, die sich über ein neues Zuhause freuen würden.

  2. Zwinge deine Wellensittiche keine beengte Käfighaltung auf! Die Käfiggröße muss ausreichend sein. Für ein Wellensittichpärchen wird 100 cm Breite, 50 cm Tiefe und 80 cm Höhe gerechnet. Bei bis zu 2 Vögeln zusätzlich, muss man die Fläche um 25 % erhöhen (Bei 4 Wellensittiche wären das 125 cm Breite x 62,5 cm Tiefe). Der Standort sollte eine feste Unterlage sein und sich in 80 cm Höhe befinden. Hängende Käfige und Rundkäfige sind tabu. Der Käfig bzw. die Voliere muss verletzungssicher sein, es dürfen nirgens spitze Drähte ragen, weder nach innen, noch nach außen.

  3. Wähle den richtigen Standort. Der Wellensittich braucht genügend Tageslicht sowie Freiflugmöglichkeiten. Biete das deinen Vögeln unter vogelsicheren Bedingungen und räume alle Gefahrenquellen aus. Vermeide außerdem Zugluft und pralle Sonne.

  4. Verbanne Plastikstangen und benutze kein Sandpapier. Beides ist ungesund für einen Wellensittich. Plastikstangen sind leider immer noch standardmäßig in Käfigen enthalten. Besorge dir lieber Äste bzw. dickere Zweige von ungespritzten Obstbäumen.

  5. Sorge für artgerechte sowie abwechslungsreiche Ernährung. Handelsübliches Körnerfutter reicht alleine nicht aus, da der Wellensittich in der Natur auch besonders frische Nahrung verzehrt und nicht ausschließlich seit Monaten abgeerntete Körner frisst. Also biete ihm zusätzlich zur handelsüblichen Körnermischung auch etwas Obst, Gemüse und Kräuter an. Schaue am besten auf diese ausführliche Liste: Wellensittich Speiseplan (frisches Obst und Gemüse)

  6. Menschennahrung, Salz und Süßigkeiten sind tabu. Sollte eigentlich klar sein, Vögel brauchen weder zerkochte Speisen, warmes Essen noch Salz und Zucker und auch keinen Alkohol. Das alles ist strengstens verboten!

  7. Halte deinen Wellensittich niemals einzeln. Der Wellensittich ist ein Schwarmtier, er braucht Artgenossen. Auch wenn viele Halter behaupten, ihr einzeln gehaltener Wellensittich sei glücklich, er sei ja so zahm. Er ist es nur, weil man ihm keine andere Wahl gelassen hat. Er verbündet sich aus einer Not heraus mit seinem Halter, genauso wie es ein Entführungsopfer mit seinem Entführer oftmals macht, bekannt als Stockholm-Syndrom.

  8. Tue alles für deine Wellensittiche, um ihnen ein einigermaßen artgerechtes Dasein zu bieten und behandle sie mit Respekt. Sie sind weder Spielzeuge für Kleinkinder, die einen Piepmatz wollen, noch sind sie Schmusetiere. Sie sind eigenständige Lebewesen mit anspruchsvollen Bedürfnissen und haben ihren eigenen Kopf. Auch wenn sie in der Anschaffung günstig sind, die Haltung ist nicht ganz so einfach, da man viel beachten muss und eine falsche Haltung oder Behandlung oftmals fatale Folgen für die Wellis haben.

  9. Gehe zu einem Tierarzt, wenn er krank ist oder sogar schon, wenn er nur geringe Krankheitsanzeichen zeigt. Dazu gehört, jeden Tag ein Auge auf deine Wellensittiche zu haben, jeden einzelnen zu beobachten, einen Blick in den Käfig / die Voliere zu werfen, ob auch wirklich alles in Ordnung ist. (Und da eine Behandlung beim Tierarzt Geld kostet, könnte man für den Fall der Fälle von Anfang an einen Teil seines Taschengeldes oder Lohnes in ein Sparschwein stecken, damit man Tierarztbesuche, Medikamente bezahlen kann.)

  10. Du sollst deine Wellis nicht einfach so aus einer Laune heraus brüten lassen, nur weil du Küken willst.  Da bei einer Brut viel schiefgehen kann und leider gerade Anfänger in der Wellensittichhaltung oder Kinder auf die Idee kommen, ihre Wellensittiche “mal eben” brüten zu lassen, muss immer wieder darauf hingewiesen werden. Eine Brut braucht fundiertes Wissen, eine gute Vorbereitung und jemanden an der Seite, der sich bereits auskennt.
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