Wellensitich unruhig - Schmerzen Füße - Hilfe

  • Hallo

    Wir wissen nicht mehr weiter. Unserem kleinen Einstein geht es seit dem Wochenende leider nicht gut.

    Er hat eine Verletzung am Bein, zeitgleich bekam er Durchfall und wurde nachts unruhig.

    Wir waren beim Tierarzt. Er bekommt Antibiotika und Schmerzmittel. Vieles deutet auf Gicht hin, der Tierarzt hält eine Untersuchung dazu für zu strapaziös.

    Am Tag schläft Einstein viel, aber ganz ruhig. Sein normales Futter rührt er auch nicht an, aber kolbenhirse isst er. Kaum ist es nachts, wird er unruhig und tritt alle paar Sekunden von einem Bein aufs andere und das bis tief in die Nacht. Wir haben Plattformen und eine Hängematte installiert und einige Stangen gepolstert, damit er seine Beine/Füße entlasten kann. Doch er benutzt nichts davon.

    Vor allem die Sache mit der Unruhe und Zucken sobald es Dunkel wird, gibt uns Rätsel auf. Hat jemand eine Idee, wie wir ihn noch helfen können.


    Vielen Dank 🐦 ;( ;(

    • Offizieller Beitrag

    Das tut mir leid.
    War das ein vogelkundiger Tierarzt? Welche Untersuchung hätte er denn angeraten, wenn Einstein stabiler gewesen wäre? Wie seid ihr auf Gicht gekommen? Hat er warme Füßchen, die geschwollen sind oder sogar schon Gichtknoten?


    Ja, er hat Schmerzen, es kann irgendetwas mit den Nieren sein. Vielleicht eine Entzündung. Bei Gicht bekommt man normalerweise kein Antibiotikum, sondern eher Kortison und ein Schmerzmittel. Wenn er ein Antibiotikum bekommen hat, tippt der Arzt vermutlich auf eine schwere Nierenentzündung. Leider geht das selten gut aus, die meisten Nierenerkrankungen führen zum Tod. Daher ist ein wirklich vogelkundiger Tierarzt wichtig, der hätte eine Kotprobe genommen und auf Bakterien, Viren oder Pilzerkrankung etc. untersucht und dann dementsprechend behandelt. Auch wird bei der Untersuchung der Wellensittich gründlich abgetastet, ob eine Verdickung oder Schwellung vorhanden ist. Hat der Tierarzt das gemacht?


    Bei einer Nierenentzündung - auch bei Gicht - wird oft Colchizin oder Allopurinol verabreicht. Was du im Moment tun kannst, ihn warm zu halten und Vitamin A für Ziervögel über das Trinkwasser zu verabreichen. Einige haben auch Erfolge mit einer Tyrode-Lösung (das sind Elektrolyte zusammen mit etwas Glukose) zu verzeichnen gehabt, ansonsten verabreiche gerne natriumarmes Mineralwasser (Heilwasser ohne Kohlensäure, natriumarm).

    Bei Verdacht auf Nierenerkrankung bitte kein eiweißhaltiges Futter anbieten, auch kein Korvimin!!! Nichts mit Aminosäuren!


    Dann solltest du alle Sitzstangen abpolstern, nicht nur einige, sondern alle.

    Du kannst hier mehr über Nierenerkrankungen bei Wellensittichen lesen:
    https://www.sittiche.de/krank_nierenerkrankung.htm

  • Hallo erst einmal,

    warst du bei einem Vogelkundigen Tierarzt? Das liest sich nach einer Vergiftung. Gicht ist nicht heilbar und bedeutet fast immer den Tod eines Vogels, genauso wie eine schleichende Vergiftung, wenn sie nicht erkannt wird und schnellstens behandelt wird. Hat denn dein Einstein Knoten an den Füßen, die weiß sind und schmerzen dabei, wenn er drauf oder daran kommt? Mache mal Fotos von seinen Füßen und stelle sie hier ein. Es ist, wenn eine Vergiftung vorliegt. Eile ist geboten bei Gicht auch und ein guter, vogelkundiger Tierarzt, der eine sichere Diagnose stellen, kann eine Blutuntersuchung von einer Feder könnte da Sicherheit bieten.

  • Danke für Euren Input erstmal.

    Eine Vogelmilbe scheint es nicht zu sein – zumindest waren auf dem Kontrolltuch keinerlei Punkte erkennbar. Ich bin selbst Biologe und sehe zudem weitere Argumente, die gegen Milben sprechen, etwa dass die Henne keinerlei Auffälligkeiten zeigt.


    Meine Vermutung ist vielmehr, dass durch die nächtliche Ruhephase bzw. die fehlende Stimulation der Vogel länger auf einer Stelle sitzt. Dadurch könnten sich die Schmerzen in den Beinen verstärken, etwa durch eine schlechtere Durchblutung.


    Was den Tierarzt betrifft, bin ich etwas zwiegespalten. Er ist vogelkundig, wirkt in seinen Behandlungen jedoch manchmal eher konservativ. Zwar erwähnte er die Möglichkeit einer Blutuntersuchung, um Gicht auszuschließen, riet aber davon ab, da der Vogel mit aktuell 36 g zu schwach sei. Bei der Untersuchung hat er den Vogel gründlich abgetastet und beide Beine sorgfältig angeschaut, konnte äußerlich jedoch keine Anzeichen für Gicht feststellen.


    Als weitere Option nannte er eine Kotuntersuchung, die allerdings nicht immer eindeutige Ergebnisse liefert. Ich hatte zudem den Eindruck, dass sein Fokus in erster Linie auf der Wunde am Bein lag – was auch nachvollziehbar ist, da deren Heilung zunächst Priorität hat.

    Wichtig zu erwähnen ist noch, dass der Vogel ein übermäßiges Schnabelwachstum zeigt, was wiederum in Richtung Gicht deuten könnte.

    • Offizieller Beitrag

    Danke für deine Rückmeldung!

    Nur kurz zur Einordnung: Vogelmilben hatten wir in unseren bisherigen Antworten gar nicht erwähnt – möglicherweise gab es da ein Missverständnis oder eine Verwechslung mit einem anderen Beitrag?

    Was Einstein betrifft: Die Kombination aus Beinverletzung und Durchfall ist tatsächlich nicht ganz einfach einzuordnen. Ich hatte Nierenprobleme (z. B. eine Entzündung) in Betracht gezogen, weil Durchfall alleine durch eine Beinverletzung eher untypisch wäre – aber klar, es können natürlich auch mehrere Ursachen parallel vorliegen.


    Was den Tierarzt betrifft, kann ich deinen Eindruck nachvollziehen. Auch wenn er vogelkundig ist, wirkt der beschriebene Umgang mit dem Fall eher zurückhaltend. Dass er bei einem Gewicht von nur 36 g von einer Blutuntersuchung abgeraten hat, ist aus meiner Sicht allerdings absolut korrekt – bei so kleinen und geschwächten Vögeln ist der Eingriff mit einem hohen Risiko verbunden, da sie nur sehr wenig Blutvolumen haben.


    Dass sein Fokus zunächst auf der Beinverletzung lag, ist verständlich, da sichtbare Wunden natürlich schnell behandelt werden müssen. Trotzdem stimme ich dir zu, dass die Ursache des Durchfalls mindestens genauso dringend geklärt werden sollte. Gerade weil eine Wunde nicht zwangsläufig Durchfall verursacht, drängt sich der Verdacht auf, dass da noch etwas anderes im Hintergrund läuft – eventuell Gicht oder eine andere Nierenerkrankung. Auch Leberprobleme könnten in Frage kommen.


    Das übermäßige Schnabelwachstum, das du erwähnst, passt tatsächlich gut ins Bild von Gicht bzw. Stoffwechselstörungen.

    Eine Kotuntersuchung halte ich in jedem Fall für sinnvoll – auch wenn sie nicht immer eindeutige Ergebnisse bringt, kann sie wichtige Hinweise auf bakterielle Infektionen, Hefen oder Parasiten liefern. Ich würde diesen Weg definitiv weiterverfolgen.


    Hast du die Möglichkeit, einen weiteren Tierarzt zu Rate zu ziehen, der mehr Wert auf die inneren Ursachen legt?


    Ich bin gespannt, was die weitere Abklärung ergibt und hoffe, es geht ihm bald besser.

  • Dieses Thema enthält 4 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!