Heiko ist heute am 6. Mai um 7.30 Uhr von uns gegangen. Er hat uns am 16. November 2009 mit seiner Anwesenheit beglückt und war ein aufgeweckter, hektischer und intelligenter kleiner extrem zarter Kerl. Sein Kopf war super schmal, seine Füße sowas von klein und zierlich. Ich habe schon lange nicht mehr so einen kleinen Vogel gesehen. Er ist aber bei mir gewachsen und etwas größer geworden. Ich habe ihn wegen seiner Zartheit und Dürrheit immer mit guten Sachen versorgt. Er hatte viel Freiflug und ich war oft dabei und habe mit ihnen gespielt, er sprang auf meine Hand und wieder runter, knibbelte mal zart, aber auch mal fester. Manches Mal knabberte er an meinem Gesicht und kam dabei in Augennähe und putzte mich dort ganz vorsichtig. Habe aber immer das seltsame Gefühl gehabt, dass dieser zarte Heiko nicht alt werden wird. Wahrscheinlich war er der letzte einer Brut und hat schon als Welliküken nicht viel abbekommen und seine Organe waren geschwächt. Vielleicht war er auch zu früh im Zoofachhandel gelandet und der Züchter hat ihn einfach zu früh abgegeben. Selbst dort hatte er keine Chance, ans Futter zu gelangen, die anderen Wellis waren alle energischer, er hat sich ständig vertreiben lassen und seine Schwester? hat ihn dann etwas gefüttert. Er tat mir so leid, dass ich ihn ausgewählt habe, obwohl dort bestimmt kräftigere Vögel in der Verkaufsvoliere saßen. Aber ihn wollte ich aufpäppeln und ein schönes Leben ermöglichen.
Ich habe es versucht, leider währte sein Leben nur 4,5 Jahre.
Ciao, Heiko-Schnacki, mein kleines Schneckchen. Ciao mein Freund. Nicht weitersagen, du warst mein Liebling nach Freddie. Ich hatte immer das Gefühl, ich musste dich beschützen, weil du von den anderen oft weggejagt und nicht richtig akzeptiert wurdest. Ich habe dich getröstet, wenn einer der Welli dich verjagen wollte. Aber du hattest ganz zu Anfang deines Lebens einen Freund, den Konny, der dich allerdings nach einem halben Jahr Freundschaft und Partnerschaft verließ. Dann hast du dich an Robby gehängt, der sowas wie ein Papa und ein Freund für dich war. Da wo Robby war, wolltest auch du sein. Wenn Robby die Sitzstange gewechselt hat, bist du ihm gefolgt.
Als Lenny immer mehr herumgeiferte und euch beide im Käfig terrorisierte und er dich ständig vom Futter wegjagte und du deshalb fast nichts mehr bekamst, musste ich Lenny separieren, somit hattest du Robby die letzten Monate ganz für dich alleine und konntest in Ruhe fressen. Leider hattest du seit genau der Zeit, als Lenny anfing, euch immer von den Näpfen wegzujagen, keinen Appetit mehr. Ich habe alles versucht, deinen Appetit zu steigern. Ich habe gute Sachen besorgt, Tees, Korvimin, Vitamine, homöopathische Sachen. Aber es half nichts, man merkte, du hattest zwar Hunger, denn du holtest, das, was du tagsüber nicht gefressen hast, oft abends kurz vor dem Schlafengehen wieder auf, aber es reichte nicht. Du wogst zum Schluss nur noch 30 Gramm, als du letzte Woche bei der Tierärztin warst. Das war zu wenig, irgendetwas anderes außer diese Bakterien hat mit dir nicht gestimmt. Ob es ein Tumor war, der ungünstig saß und immer für ein Völlegefühl sorgte, weil etwas eingeengt wurde oder ob es schwach ausgeprägte innere Organe waren und du in Wirklichkeit eine Bauchspeicheldrüsen- und/oder Leberinsuffizienz hattest. Ich weiß nicht was und irgendwie will ich es auch gar nicht wissen, weil ich mir dann nur wieder Vorwürfe mache.
Jetzt bist du dort, wo es dir gut geht. Auch wenn dich die meisten Wellis nicht immer akzeptiert haben, ich denke mal, sie haben gespürt, dass du ein wenig anders warst, ich habe immer versucht, einen Ausgleich zu schaffen. Robby ist jetzt traurig und ruhig. Er vermisst dich, also war Robby auch dein Freund, auch wenn ihr nichts miteinander gemacht habt, ihr habt euch eben wortlos verstanden. Lenny ist jetzt bei ihm. Aber man sieht, wie Robby trauert, er hat nicht gesehen, wie du gestorben bist, aber er war fast bis zuletzt bei dir und hat deine Schwäche miterlebt.
Es ist erstaunlich, dass Robby seine ganze damalige Clique überlebt hat: Freddie, Konny, Miss Elli, Gina. Dann seine zweite Clique: Schnucki, die blutjung mit nur 9 Monaten starb und jetzt Heiko. Von der jetzigen zweiten Clique lebt jetzt nur noch Lenny. Und dann die neue Generation Olli und Prinz.
Heiko, ich liebe dich. Ich habe alles versucht, dich zu retten, aber du hast eine Krankheit in dir getragen, die wohl schon lange in dir geschlummert hat und dich jetzt hinweggerafft hat. Ich wusste nicht, dass es so schlimm um dich stand.
Mach es gut, mein kleiner Liebling. Mein Schnacki, mein Schneckchen Heiko.