Aus der Erfahrung gewachsen – für die Zukunft gedacht.
Hier reflektieren wir, was in Online-Communities gut funktioniert, wo es knirscht – und was wir alle daraus lernen können.
📘 Persönlich. Konstruktiv. Ehrlich.
➡ Jetzt lesen und mitdenken.
"Ausgebrannt am eigenen Feuer – Wenn Engagement zur Erschöpfung führt"
Eine persönliche Reflexion über Idealismus, Selbstaufgabe und den Weg zurück.
Einleitung:
Ich bin mit viel Herz, Begeisterung und Idealismus gestartet. Ich wollte einen Ort schaffen, an dem sich Menschen austauschen, voneinander lernen und ihre Liebe zu Sittichen miteinander teilen. Ein Platz, an dem es um das Wohl der Tiere geht – getragen von Respekt, Freude und Gemeinschaftsgefühl.
Doch irgendwann kippte die Stimmung. Es ging nicht mehr um die Tiere, sondern nur noch um mich. Um meine Entscheidungen, meine vermeintlichen Fehler, mein Verhalten – jedes Wort wurde seziert, jede Handlung hinterfragt. Ich war nicht mehr die Administratorin eines Vogelforums – ich war Zielscheibe. Das eigentliche Thema rückte in den Hintergrund. Zurück blieb ein ständiger Rechtfertigungsdruck, der mich aufzehrte. Ich verlor meine Stimme, meine Freude – und irgendwann mich selbst.
Zwischen Nähe und Erwartung
In Online-Communities verschwimmen oft die Grenzen: Nähe wird erwartet, ständige Präsenz vorausgesetzt, Entscheidungen müssen allen gefallen – und wer moderiert, hat es allen recht zu machen. Ein Ding der Unmöglichkeit.
Dass ich Fehler gemacht habe? Ja. Ich hätte früher Grenzen ziehen, transparenter kommunizieren und mir loyale, neutrale Menschen ins Boot holen sollen. Ich hätte nicht alles allein tragen dürfen. Aber ich habe es nicht besser gewusst – und wollte es allen recht machen. Aus Verantwortungsgefühl wurde Überforderung. Aus Überforderung wurde Erschöpfung. Und schließlich ein Burnout.
Ein Forum ist kein Selbstbedienungsladen
Ich habe erlebt, wie sich Strukturen verselbstständigen, wie Einzelne die Dynamik dominieren, wie Misstrauen vergiftet. Und wie schwer es ist, dagegen anzukommen, wenn man emotional schon auf dem Zahnfleisch geht.
Ich habe erkannt: Mein Forum hatte seinen eigentlichen Sinn verloren. Es drehte sich nicht mehr um das, wofür es einst gedacht war. Es wurde zum Brennpunkt von Projektionen, Enttäuschungen und Machtspielen – und ich war mittendrin.
Warum ich zurückgekommen bin
Ich hätte es auch ganz lassen können. Viele hätten es an meiner Stelle getan. Aber ich habe nicht aufgehört, an die Idee zu glauben. Ich habe nicht vergessen, warum ich damit begonnen habe. Nur diesmal mache ich es anders: mit klaren Grenzen, mehr Selbstschutz – und der Bereitschaft, auch loszulassen, wenn es mich kaputt macht.
Ich bin nicht mehr die, die ich damals war – aber ich bin wieder da. Und vielleicht kann meine Geschichte anderen helfen, sich selbst nicht aus dem Blick zu verlieren.
Zitat zum Abschluss:
Zitat„Du kannst nicht für andere leuchten, wenn dein eigenes Licht verlischt.“
– Unbekannt
Antworten 1
Yvi1967
Liebe Schwester S.;

kenne noch das Netz (vor Social Media) in dem Foren (neben IRC Chat) die Hauptkommunikation boten.
Die Verantwortung und administrative Arbeit ist mir bekannt und Dein Einsatz hier 5 Sterne + .
Danke, dass ich mit Ella & Carlos hier Tipps und Austausch finden kann.
Ganz liebe Grüße, Yvi.